Wie missionarisch darf Kirche sein?

Mission bedeutet "Sendung". Nach den Berichten der evangelien erschien Jesus nach seiner auferstehung seinen anhängern und trug ihnen auf: "Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes ..." (Matthäusevangelium, Kapitel 28). Diese aufforderung wird traditionell als "Missionsbefehl" Jesu bezeichnet. Zu den Menschen zu gehen, ihnen die Botschaft vom reich Gottes zu überbringen, in dem jeder zu seinem recht kommt, das ist die aufgabe der Kirche.

Zum Glauben, so forderten schon die reformatoren, sollte man niemanden zwingen - ein Grundsatz, der im augsburgischen Bekenntnis von 1530 seinen Niederschlag fand: Die Weitergabe des Glaubens muss "sine vi, sed verbo", also "ohne Gewalt, sondern durch das Wort" erfolgen. heute ist Kirche eine einladende Kirche - auch wenn sie manchmal hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Sie geht den Menschen nach, wirbt um sie. Sie zeigt ihnen durch ihre Präsenz in Kindertagesstätten und Schulen, in Krankenhäusern und altenheimen, in wissenschaftlichen Instituten und Universitäten, wie wichtig ihr die Menschen in ihren jeweiligen Lebensbezügen sind.

Eine "einladende Kirche" belagert andere Menschen nicht mit ihrer Botschaft, aber in ihr geben die Menschen offen darüber Auskunft, was für sie wichtig ist und was sie zum handeln motiviert. Solche Mission ist nicht nur eine Sache der Worte, sondern auch des beispielhaften Handelns. eine unerwartete hilfe für Nachbarn, eine liebevolle Betreuung von Kindergartenkindern, eine behutsame Pflege im Krankenhaus, ein verantwortungsvoller Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen: all dies kann Menschen einen Eindruck davon vermitteln, was Christen wichtig ist.

Der Typus des Missionars, der unbeirrt sein eigenes Programm ohne jeden abstrich und ohne Blick auf die Lebenssituation der anderen zur Geltung bringen will, wird scheitern. Die Kirche der Zukunft wird plural sein: in ihr werden die Glaubenserfahrungen der vielen integriert. eine missionarische Kirche zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie souverän die vielen Fäden zusammenknüpft. EDUARD KOPP

Kirchenbesichtigung

St.-Florian ist in der Regel tagsüber geöffnet.

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sicherheitshalber im Kirchenbüro an, da aus Veranstaltungsgründen die Kirche kurzzeitig auch geschlossen sein kann. Kirchenführungen können ab 10 Personen über das Kirchenbüro erfragt werden.

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